Mittwoch, 30. September 2009

Der Hypotheken Markt - ein Fall für die Polizei

Artikel "Waking up to discover the mortage market was a giant criminal enterprise" - Matt Taibbi - übersetzt:

"Der Kansas Supreme Court hat gerade ein Urteil verabschiedet, das Millionen von unter Druck geratenen Hausbesitzern vor der Enteignung bewahren könnte. Im Prozess Landmark National Bank v. Kesler, 2009 Ken. LEXIS 834, entschied das Gericht eine Firma namens MERS habe keine Recht eine Enteignung zu veranlassen. MERS ist kurz für Mortgage Electronic Registration Systems, eine private Firma die elektronisch Hypotheken und ihre Besitzerwechsel verzeichnet. Die Bedeutung des Urteils ist folgende, falls MERS kein Recht hat Enteignungen zu veranlassen, dann hat niemand ein Recht sie zu veranlassen - für 60 Millionen Hypotheken. So hoch ist die Zahl der bei MERS gespeicherten Hypotheken. Die Hälfte der privaten Hypotheken in den USA sind über MERS registriert und in ihrem Namen geführt. Das Urteil des Kansas Supreme Court ist nicht bindend für andere Bundesstaaten der USA, aber es gibt eine Richtung vor und die Urteilsbegründung gilt als schlüssig."

von Landmark Decision: Massive Relief for Homeowners and Trouble for the Banks.

Das könnte eine gigantischen Geschichte werden. Es scheint ein Gericht hat geurteilt ca. die Hälfte des Hypotheken Markts wurde Jahrelang mit illegalen Methoden betrieben. Das würde jegliche Enteignungen bei 60 Millionen Hypotheken verhindern. Das Gericht hat entschieden, dass MERS elektronisches Übertragungs System generell unzuverlässig ist und keine Hypothek die darüber gehandelt wurde zwangsvollstreckt werden darf, zumindest nicht in Kansas.

Überall im Land klagen Anwälte gegen Zwangsvollstreckungen wegen ähnlicher Unregelmäßigkeiten. In meinem nächsten Rolling Stone Artikel werde ich mehr darüber schreiben, also führe ich es jetzt nicht zu detailliert aus, aber seien sie versichert, dass Banken und Geldverleiher die Formalitäten extrem schlampig - teilweise betrügerisch schlampig - erledigten. Da ein Verkauf nicht abgeschlossen ist, bis die Papier physikalisch den Besitzer wechseln, waren eine Menge der Hypotheken Verkäufe nicht vollkommen legal - sie wechselten nur elektronisch den Besitzer.

Obwohl dieser Fall MERS Hypotheken betrifft, waren Nicht-MERS Hypotheken oft viel schlimmer dokumentiert. Wie dem auch sei, bald kommt mehr!


Sonntag, 20. September 2009

Wird Obama auf Ex-FED Chef Paul Volckers Warnung hören?


Aus Matt Taibbi's Blog "Will Obama listen to ex-Fed chief Paul Volkers Warning?". Interessanter Artikel über Kritik an Obamas Bankenpolitik und die

verschiedenen Beraterlager um den Präsidenten.

"16.September - (Bloomberg) — Paul Volcker, der ehemalige Chef der Federal

Reserve, nun Wirschaftsberater von U.S. President Barack Obama, erneuerte heute

seinen Aufruf den Aktivitäten der Banken die als "too big too fail" gelten Grenzen zu setzen."


via Volcker Renews Call for Limits on Systemically Important Banks – Bloomberg.com.


Da schimpfte der Ex-Fed Chef Paul Volckers gestern ganz schön über so genannte "too big too fail" Geschäfts Banken und wie verrückt es ist, dass sie Geldberge vom Staat bekommen und damit agieren wie Hochriskante Hedgefonds. Mit einem Hakenschlag der direkt zwischen die Augen von Goldman Sachs und Morgan Stanley - vor einem Jahr von Investment Banken in "konservativere" Geschäfts Banken umgewandelt - zu zielen schien, verurteile er das Verhalten der Banken, die ihre Geschäftspraktiken seit ihrer Umwandlung praktisch nicht geändert haben und weiter volles Risiko gehen.


“Ich glaube nicht, dass es vernünftig ist öffentliche Gelder - Steuergelder - indirekt für risikolastige Kapitalmarktaktivitäten zur Verfügung zu stellen, nur weil sich diese innerhalb von Geschäftsbanken abspielen,” sagte Volcker, 82, bei einer Finanzkonferenz in Los Angeles.

Volckers Haltung hätte eine Bedeutung, wenn die Kommission der er im Auftrag Obamas vorsitzt - das Economic Recovery Board - Gehör beim Präsidenten finden würde. Aber in der Realität ist das Economic Revovery Board eine Art Schaukommission in die vorwärtsdenkende Wirtschafts Berater abgeschoben werden, die während des Wahlkampf noch von Nutzen waren, Leute wie Austan Goolsbee z.Bsp. , Professor an der Universität von Chicago.

Falls sie sich an den Wahlkampf letztes Jahr erinnern, da erwähnte Obama immer wieder einige gute Ideen, wie die Neuverhandlung von NAFTA oder anderen Freihandelsverträgen. Diese Ideen waren von Goolsbee und sie halfen Obama seine Schwierigkeiten bei der weißen Arbeiterschaft zu überwinden.

Man ging damals davon aus, dass Obama im Falle eines Sieges Leute wie Goolsbee im Weißen Haus nahe bei sich haben wollte. Anstatt dessen schickte er ihn in Volckers Kommission - "Sibirien", so der inoffizielle Name bei Washington Kennern - und ersetzte die Vorwärtsdenkenden Teile seiner Mannschaft mit Wall Street Köpfen. Gleichzeitig wurde Karen Kornbluh von der New America Foundation als Botschafter bis zum Ende aller Zeit zur OECD nach Europa entsandt. Sie war während des gesamten Wahlkampfs hauptverantwortlich für Obamas Wirtschaftsstrategie.

Und so wurde die Umwandlungen zu Geschäftsbanken von Leuten wie Citibanks Bob Rubin, Rubin's Sohn Jamie, Citi Manager Michael Froman (der -vielleicht haben sie es gelesen- einen $2.2 Millionen Bonus von Citi annahm nachdem er im Weißen Haus anheuerte, und mittendrin in den Citi Rettungspaket Verhandlungen steckte), Larry Summers und Tim Geithner geleitet. Diese Leute haben im Weißen Haus die Wirtschaftsangelegenheiten in der Hand.

Es ist Teil einer größeren Story darüber wie Obama Wähler mit frischen Leuten in seinem Stab köderte, um sie als er ein mal gewählt war freundlich in unbedeutende Posten zu verabschieden. Ich höre aus verschiedenen politischen Ecken, vom Gesundheitswesen über das Militär bis zu den Geheimdiensten, von diesem Phänomen. Aber mein siebter Sinn sagt mir, dass der Strategiewandel in Wirtschaftssachen am gravierendsten ausgefallen ist. Wird Obama nach Volckers Empfehlungen handeln? Wir müssen abwarten, aber eine größere Wette würde ich nicht darauf abschließen.

Mittwoch, 9. September 2009

Die Rettungspaket Propagandamaschine ist angeworfen

Aus Matt Taibbi's Blog - sehr interessant, weil es die letzten Meldungen der Presse in Relation setzt:

"Es war unvermeidlich, dass die Verantwortlichen des Billionen-Dollar-Rettungspakets später erklären würden, was für eine großartige Idee ihrerseits die ganze Sache in der Retrospektive war. Und genau das passiert jetzt, mit einer Reihe von Berichten, unter anderem in der New York Times und den Financial Times, die uns von Zinsgewinnen der Regierung durch TARP erzählen. Ein FED-Mitarbeiter hat den Unterschied zwischen den Zinsen und den normalen Einkünften durch Staatsanleihen ausgerechnet und kam zu dem Ergebnis: 14$ Milliarden Gewinn seien angefallen. Gehorsam verbreiten Journalisten nun diese Zahl.

Diese Rechnung ist stark irre führend, sie ist als würde man in einem Aktienfond nur die Aktien in die Gesamtperformance einbeziehen deren Kurs gestiegen ist. Vergessen wir für einen Momant, dass TARP nur geringe Wichtigkeit im gesamten Rettungspaket Kosmos spielt - mehr dazu gleich - sind die TARP Rechnung trotzdem ein Witz. Sie mißachten offensichtlich anstehende, gigantische Verluste aus der Rettung von AIG / Citigroup / Anderer Institute. Denn bisher wurde nur ein kleiner Teil der Schulden von den flüssigsten Gläubigern zurück gezahlt, der Rest der Schulden ist noch offen. Ein Forschungsgruppe die TARP anlysieren soll, Ethisphere, hat im Juni ausgerechnet die Operation TARP sei alles in allem 148$ Milliarden im Minus. Das entspricht Schulden von 1200$ für jeden Amerikaner. Zu diesem Zeitpunkt zu erzählen was für ein Erfolg TARP ist, ist mehr als Bedeutungslos.  

Der andere Grund ist, TARP ist nur ein kleines Teil des gesamten Rettungspaket Puzzles. Die wirkliche Last auf den Schultern der Regierung und der FED stammt aus den verschiedenen anonymen Rettungsinstitutionen - der TALF, der PPIP, der Maiden Lanes, und so weiter. Die Verluste aus dem Erwerb der zerschossenen Bear Sterns Unternehmenswerte (Maiden Lane I)und der AIG Werte (Maiden Lanes II und III) alleine wurden zuletzt auf 8.6$ Milliarden beziffert, und das ist freundlich kalkuliert. Dann ist da noch ca. 1$ Billionen mit der die FED Hypotheken und Schatzbriefe aufgekauft hat, den aktuellen Marktwert dieser Anlagen kennen wir nicht. Und dazu kommen ungezählte Billionen Dollar mehr, die über die vergangenen 18 Monate von der FED verliehen wurden, und über die wir wahrscheinlich nie viel erfahren werden, es sei denn ein laufendes Verfahren in dem Bloomberg Zugriff auf diese Informationen verlangt geht durch. 

In Anbetracht dieser Summen ist das Verhalten der FED, sich öffentlich ein paar zurückgezahlter Kredite zu brüsten, fast schon angsteinflößend - es spricht für ein Stadium von Realitätsverleumdung das selbst für einen Banker ungewöhnlich ist. Seien sie nicht überrascht in den nächsten Jahren mehr "Gute Nachrichten" dieser Art zu hören."

Originalartikel: http://trueslant.com/matttaibbi/2009/09/01/bailout-propaganda-begins/#