Sonntag, 20. September 2009

Wird Obama auf Ex-FED Chef Paul Volckers Warnung hören?


Aus Matt Taibbi's Blog "Will Obama listen to ex-Fed chief Paul Volkers Warning?". Interessanter Artikel über Kritik an Obamas Bankenpolitik und die

verschiedenen Beraterlager um den Präsidenten.

"16.September - (Bloomberg) — Paul Volcker, der ehemalige Chef der Federal

Reserve, nun Wirschaftsberater von U.S. President Barack Obama, erneuerte heute

seinen Aufruf den Aktivitäten der Banken die als "too big too fail" gelten Grenzen zu setzen."


via Volcker Renews Call for Limits on Systemically Important Banks – Bloomberg.com.


Da schimpfte der Ex-Fed Chef Paul Volckers gestern ganz schön über so genannte "too big too fail" Geschäfts Banken und wie verrückt es ist, dass sie Geldberge vom Staat bekommen und damit agieren wie Hochriskante Hedgefonds. Mit einem Hakenschlag der direkt zwischen die Augen von Goldman Sachs und Morgan Stanley - vor einem Jahr von Investment Banken in "konservativere" Geschäfts Banken umgewandelt - zu zielen schien, verurteile er das Verhalten der Banken, die ihre Geschäftspraktiken seit ihrer Umwandlung praktisch nicht geändert haben und weiter volles Risiko gehen.


“Ich glaube nicht, dass es vernünftig ist öffentliche Gelder - Steuergelder - indirekt für risikolastige Kapitalmarktaktivitäten zur Verfügung zu stellen, nur weil sich diese innerhalb von Geschäftsbanken abspielen,” sagte Volcker, 82, bei einer Finanzkonferenz in Los Angeles.

Volckers Haltung hätte eine Bedeutung, wenn die Kommission der er im Auftrag Obamas vorsitzt - das Economic Recovery Board - Gehör beim Präsidenten finden würde. Aber in der Realität ist das Economic Revovery Board eine Art Schaukommission in die vorwärtsdenkende Wirtschafts Berater abgeschoben werden, die während des Wahlkampf noch von Nutzen waren, Leute wie Austan Goolsbee z.Bsp. , Professor an der Universität von Chicago.

Falls sie sich an den Wahlkampf letztes Jahr erinnern, da erwähnte Obama immer wieder einige gute Ideen, wie die Neuverhandlung von NAFTA oder anderen Freihandelsverträgen. Diese Ideen waren von Goolsbee und sie halfen Obama seine Schwierigkeiten bei der weißen Arbeiterschaft zu überwinden.

Man ging damals davon aus, dass Obama im Falle eines Sieges Leute wie Goolsbee im Weißen Haus nahe bei sich haben wollte. Anstatt dessen schickte er ihn in Volckers Kommission - "Sibirien", so der inoffizielle Name bei Washington Kennern - und ersetzte die Vorwärtsdenkenden Teile seiner Mannschaft mit Wall Street Köpfen. Gleichzeitig wurde Karen Kornbluh von der New America Foundation als Botschafter bis zum Ende aller Zeit zur OECD nach Europa entsandt. Sie war während des gesamten Wahlkampfs hauptverantwortlich für Obamas Wirtschaftsstrategie.

Und so wurde die Umwandlungen zu Geschäftsbanken von Leuten wie Citibanks Bob Rubin, Rubin's Sohn Jamie, Citi Manager Michael Froman (der -vielleicht haben sie es gelesen- einen $2.2 Millionen Bonus von Citi annahm nachdem er im Weißen Haus anheuerte, und mittendrin in den Citi Rettungspaket Verhandlungen steckte), Larry Summers und Tim Geithner geleitet. Diese Leute haben im Weißen Haus die Wirtschaftsangelegenheiten in der Hand.

Es ist Teil einer größeren Story darüber wie Obama Wähler mit frischen Leuten in seinem Stab köderte, um sie als er ein mal gewählt war freundlich in unbedeutende Posten zu verabschieden. Ich höre aus verschiedenen politischen Ecken, vom Gesundheitswesen über das Militär bis zu den Geheimdiensten, von diesem Phänomen. Aber mein siebter Sinn sagt mir, dass der Strategiewandel in Wirtschaftssachen am gravierendsten ausgefallen ist. Wird Obama nach Volckers Empfehlungen handeln? Wir müssen abwarten, aber eine größere Wette würde ich nicht darauf abschließen.

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